Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 10. November 1998

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"Sächsische Stasi-Akten-Posse
Der Dresdner Wissenschaftsminister hat etwas zu erklären und fühlt sich vom Datenschützer verfolgt. ... Hauptakteure sind eine Krankenschwester, derWissenschaftsminister Hans Joachim Meyer (CDU), der Datenschutzbeauftragte Thomas Giesen und ein wundersam verschwundenes Fax. Der erste Auftritt gehört der ehemaligen Krankenschwester aus dem Dresdner Uni-Klinikum, die Ende letzten Jahres wegen angeblicher Stasi-Belastung gefeuert werden sollte. Vor dem Arbeitsgericht kam es zum Vergleich. ... Meyer hatte Stasi-Akten der Krankenschwester bei der Gauck-Behörde angefordert, 'zur sachgerechten Führung eines Arbeitsrechtsstreites', wie es hieß. Der Inhalt der Akten wurde zur Veranschaulichung der Kündigung ehemaliger Kollegen der Schwester in einer Versammlung eröffnet. Das wiederum rief Giesen auf den Plan. Der Minister habe kein Recht gehabt, den geheimnisvollen Akteninhalt zu veröffentlichen. Vergleich sei Vergleich und die Sache mithin abgeschlossen gewesen. ... Als am 23. Januar die Akten bei der Gauck-Behörde angefordert wurden, sei er angeblich nicht im Bilde gewesen, daß sein Ministerium drei Tage zuvor, am 19. Januar, dem Vergleich zugestimmt habe. Das läßt Giesen nicht gelten, der herausfand, daß Vergleich und Gauck-Anforderung derselbe Ministeriale veranlaßt hat, der zudem dem Minister direkt unterstellt ist. Giesen hält es daher für wenig wahrscheinlich, daß der Minister nicht informiert gewesen sein soll. ... Zwischenzeitlich erklärte das Ministerium die Gauck-Nachfrage damit, daß die Krankenschwester sich um Wiedereinstellung beworben habe, was eine Regelüberprüfung erforderlich gemacht habe. Die Regelanfrage sei nur bei Angestellten zulässig, nicht bei Bewerbern, hält Giesen dagegen. Das Stück nähert sich seinem Höhepunkt, als Giesen im September im Wissenschaftsministerium anrückt, um dessen Umgang mit Stasi-Akten einmal generell zu überprüfen. 'Verheerend, das habe ich noch nicht erlebt', urteilt er hinterher und spricht von einer 'Systematik der Unordnung'. Keine ordnungsgemäßen Datei- und Geräteverzeichnisse, keine Protokollierung der Schlüsselverwaltung für den Archivraum, ungesicherte Dateien in PCs, schlampige Datenverwaltung. Zähneknirschend muß Meyer Mängel einräumen. Im Gegenzug wirft er Giesen Amtsmißbrauch vor und vergleicht ihn mit US-Sonderermittler Starr. Der westdeutsche Datenschützer führe einen Rachefeldzug gegen den 'Ossi', der der Juristenheiligkeit entgegentrete. Pflichtgemäß hat sich die CDU auf Giesen eingeschossen. Von Kompetenzüberschreitung ist die Rede. Wenn Giesen nicht nachweisen könne, daß Meyer vor dem Parlament gelogen habe, müsse es eine öffentliche Richtigstellung geben." Tsp 10.11.98 S. 7

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"Verfassungsschutz / Schily will Beobachtung der PDS überprüfen
Bundesinnenminister: Neues Staatsbürgerschaftsrecht hat historische Dimension. ... 'Keine besonder Eile' bestehe bei der Überprüfung der Sondergesetze, die gegen die RAF eingeführt wurden. Zur Forderung von Datenschutzbeauftragten, den Großen Lauschangriff in der Praxis zu überprüfen, sagte Schily, damit würden offene Türen eingerannt. Ein wichtiges Thema bleibe der Datenschutz in der Privatsphäre. Die Nutzung moderner Techniken wie das Internet dürften nicht behindert werden." ND 10.11.98 S. 4

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"Nachwahlen statt Neuwahlen
Die Große Koalition einigt sich auf ein 'Restarbeitsprogramm' bis zu den Wahlen im Herbst 1999. Nachwahl von drei SenatorInnen gesichert. Die SPD hat kein Konzept für den Wechsel. ... Die wirklich kniffligen Fragen blieben ausgespart: ... . ... Die CDU hatte die Einführung des polizeilichen Todesschusses und die Videoüberwachung von Plätzen gefordert - beides stößt auf den entschiedenen Widerstand der SPD und wurde vertagt." taz 10.11.98 S. 20

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"Sicherungsobjekt Fernsehturm
Verblichene Akten, Geruchsproben und alte Dienstanweisungen: Die Gauck-Behörde weiht ein Informations- und Dokumentationszentrum über die aufgelöste Stasi ein" taz 10.11.98 S. 7

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"Bürgerrechtler verlangen von USA Stasi-Akten zurück
Das Geheimnis der 'Operation Rosewood' - Inlandsspione der Staatssicherheit sind bis heute nicht enttarnt." Welt 10.11.98 S. 2

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"DIREKTMARKETING / Kongreß in Wiesbaden / DIMA erwägt Umzug nach Düsseldorf
Ein positives Bild für das deutsche Direktmarketing zeichnete der Präsident des Deutschen Direktmarketing Verbandes e.V. (DDV), Friedhelm Lammoth, anläßlich des Kongresses für Dialogmarketing DIMA in Wiesbaden. ... Die Deutschen, so Lammoth weiter, sollten in einem europäischen Staat mit 370 Millionen Einwohnern nicht im Alleingang das europäische Datenschutzgesetz verschärfen und so der deutschen Wirtschaft und den Verbrauchern Zukunftschancen nehmen oder sie mit zusätzlichen Kosten belasten." HB 10.11.98 S. 43

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"KREDITWIRTSCHAFT / Bargeldumtausch in Euro - Stellungnahme der Bankenaufsicht / Fremde Kunden werden registriert
Mit Verwunderung hat das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen in Berlin auf Äußerungen des Präsidenten der Landeszentralbank in Bayern, Franz-Christoph Zeitler, zum Euro-Bargeldumtausch im Jahre 2002 reagiert. LZB-Chef Zeitler hatte am Wochenende vor einer Verunsicherung der Öffentlichkeit in Fragen des Umtausches gewarnt und gesagt, entgegen den Behauptungen eines Vertreters des Aufsichtsamts gebe es keine besonderen Registrierungspflichten (siehe Handelsblatt vom 29.10.98). Auf Anfrage präzisierte Michael Findeisen, zuständig bei der Bankenaufsicht für das Geldwäschegesetz, nochmals den Standpunkt der Berliner Behörde. Registriert werden sollen Personen, die nicht Dauerkunden eines Kreditinstitutes sind, wenn sie mehr als 5 000 Mark in Euro umtauschen wollen. ... Es gehe nicht um den Dauerkunden, der bereits identifiziert sei, sondern um den Gelegenheitskunden." HB 10.11.98 S. 27

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"Internet-Banking völlig ungeschützt
Bereits seit längerem bietet die Stadtsparkasse Dortmund für ihre 's-direkt'-Konten völlig ungeschütztes Internet-Banking an. ... Die einzige Legitimation des Kunden besteht in seiner Kontonummer und einer TAN (Transaktionsnummer zur einmaligen Verwendung), eine zusätzliche geheime Zugangskennung gibt es nicht. ... Dabei ist sich die Sparkasse Dortmund der Angriffsmöglichkeiten durchaus bewußt: 'Wir machen das jetzt schon seit 2 Jahren so und sind weiterhin bereit, die bestehenden Risiken zu übernehmen', äußerte Jürgen Gutsch, der zuständige Zentralbereichsleiter, gegenüber c't - der Kunde hafte nur für Schäden, die er selbst zu vertreten hat. ... Bei der Kontoeröffnung würden die Kunden im übrigen darauf hingewiesen, daß Manipulationen denkbar seien." c't 1998 Heft 2 S. 48

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"Entzug der Ärztezulassung
Gefälschte Abrechnungen ? ... Die 'Ermittlungsgruppe Medicus' hatte am Freitag die Praxen der Mediziner durchsucht und Krankenakten sowie Disketten sichergestellt." BerlZtg 10.11.98 S. 22

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"Noch nicht enttarnt
1 700 deutsche Bürger bitten den amerikanischen Präsidenten, die CIA zur Herausgabe der HVA-Agentenkartei an die Gauck-Behörde zu bewegen" BerlZtg 10.11.98 S. 3

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"Neue Sicherheitslöcher in Internet Explorer und Navigator" c't 1998 Heft 2 aktuell Online

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"Datenschutz und Sicherheit bei ICQ" c't 1998 Heft 2 Report S. 94

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